
Es scheint, dass das Thema Selbstliebe derzeitig wieder populär ist.
Und das ist auch gut so, denn wer sich selber zutiefst liebt und achtet, mit sich im Einklang und Frieden ist, kann auch andere im Frieden SEIN lassen, ist eine Friedensstifterin also.
Das können wir gut gebrauchen auf dieser Welt. Toleranz, Liebe, Güte, Frieden.
Und wo sollen diese Tugenden beginnen sich zu entwickeln, als in uns selbst.
Wer anderen seine Mission und Meinung ungefragt und rigide aufzwingt, wird, und sei es noch so unbewusst, mit sich selbst nicht anders umgehen.
Was genau bedeutet gelebte Selbstliebe also genau?
Und was machen wir, wenn wir Selbstzweifel hegen oder einen gestrengen innerer Kritiker in uns tragen?
Und lässt sich Selbstliebe überhaupt noch nachträglich, also nach der Kindheit lernen?
Es gibt sicher unendliche Fragen zu diesem so wichtigen Aspekt unseres Lebens und ebenso viele Antworten.
Ich werde mich hier daher nur auf meine eigenen Erkenntnisse und Erfahrungen beziehen.
Die vielleicht wichtigste, ist zu erkennen, dass unsere Identität, das, was wir als ich bezeichnen, sich in Wirklichkeit aus vielen
verschiedenen Anteilen zusammensetzt.
Das grosse Weisheitsbuch des Ostens, das I Ging, nennt diese Anteile in uns, die Gemeinen, im Sinne des Gewöhnlichen, vielleicht aber auch wegen ihrer Boshaftigkeit mit denen sie uns zusetzen können, richtig gemein machmal.
Das höhere Selbst aber in uns, ist aufgerufen diese Anteile mit Weisheit und Liebe zu regieren oder in ihre Schranken zu weisen, und die förderlichen Anteile zu stärken.
Klingt einleuchtend und einfach, wirft aber ebenso wieder viele Fragen auf.
Denn wer oder was ist das höhere Selbst denn überhaupt?
In der Hypnose oder auch der Meditation verbinden wir uns damit durch das Beruhigen der Gedanken.
So kommen wir in Kontakt mit einer Kraft, die sich ihrer selbst bewusst ist, uns liebt und sich durch uns lebt und erfährt.
Manche nennen das höhere Selbst Gott, jedoch im mystischen Sinne, als eine Energie, die in uns und um uns herum ist.
Nicht der alttestamentarische Gott, der strafend und als ewiger Großvater über uns thront und von uns getrennt ist.
Was aber hat das alles mit Selbstliebe zu tun?
Wenn wir wirklich zutiefst erkennen, dass da viele Anteile in uns sind, mit zum Teil widerstreitenden Meinungen, ist es ein Akt der Selbstliebe, sich dem in uns zuzuwenden, das still, weise und ohne Urteil ist.
Damit werden wir, zumindest für kurze Zeit, eins mit dem Teil in uns, der oder die soviel grösser ist, als dieser innerer Tumult und die Angst und die Sorgen.
Und diese Bewusstheit liebt uns und alles bedingungslos, denn sie ist alles und nichts, sie ist Form und der Raum dazwischen.
Daher also ist Meditation oder Hypnose ein kontinuierliches Training in Selbstliebe, ein lebenslanger Pfad.
